Von Andrzej Felczak

Liebe Leserin, lieber Leser,

In Wien steht die neue Stadtregierung fest, die rotgrüne Koalition wird in einer zweiten Amtsperiode fortgesetzt. Der DRAHTESEL hat das neue Koalitionsabkommen unter die Lupe genommen. Besonders freut uns das Bekenntnis zu einer ressourcenschonenden und für die Umwelt und Gesundheit möglichst wenig belastenden Mobilität.

Ebenfalls positiv: die Ankündigung, dass die Verkehrssicherheit durch mehr Tempo-30-Zonen und eine Straßengestaltung, die zu langsameren Fahrgeschwindigkeiten führt, erhöht werden soll. Das dient Kindern, Stadtbewohnenden, Zufußgehenden und Radfahrenden gleichermaßen. Einen Auszug der radrelevanten Abschnitte finden Sie ab Seite 8.

Das Ziel, den Radverkehr auf zehn Prozent bis 2025 zu steigern, finden wir jedoch wenig ambitioniert. Wollte man diesen Wert doch bereits mit Ende 2015 erreicht haben. Zudem ist jedes Programm nur so gut wie dessen Umsetzung. Hier wird sich die Radlobby entschlossen dafür einsetzen, dass es nicht nur bei Ankündigungen bleibt. Rotgrün hatte eine Amtsperiode lang Zeit, sich einzugewöhnen – jetzt wollen wir Nägel mit Köpfen sehen. Wir haben unsere Wünsche und Forderungen an die Wiener Stadtregierung umfangreich und detailliert zusammengetragen (ab Seite 8). Sie werden die Basis für die Radlobby-Arbeit in Wien während der nächsten fünf Jahre bilden. Unser übergreifendes Ziel ist es, das Fahrrad als gleichwertiges und selbstverständliches Verkehrsmittel für einen Großteil der Bevölkerung zu etablieren.

Das Radfahren ist dabei freilich nicht Selbstzweck, sondern bringt, wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, mehr Lebensqualität sowohl für den Einzelnen, als auch für die Gesellschaft insgesamt.

Apropos Leben: Die große Fotoreportage „Wir wohnen zusammen“ (ab Seite 19) zeigt, wie erfinderisch Menschen bei der Aufbewahrung der Fahrräder in ihrer Behausung sind (oder sein müssen). Der ernste Hintergrund: In vielen Wohnhäusern sind keine geeigneten Aufbewahrungsplätze vorhanden, rechtliche Grundlagen dafür fehlen weitgehend.

Ansonsten erwartet Sie in diesem DRAHTESEL wieder eine bunte Mischung. Das österreichische
Fahrrad-Magazin zieht den Bogen von Infrastruktur-Kritik, über rechtliche und technische Tipps bis hin zu beeindruckenden Reisereportagen. Auch ein paar Anregungen für velophile Weihnachtsgeschenke
haben wir im Blatt.

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Andrzej Felczak

Wie wäre es zum Beispiel mit einem DRAHTESEL-Geschenk-Abo samt Mitgliedervorteilen für liebe Freundinnen und Freunde? Helfen Sie auf diese Weise mit, die Freude am Radfahren und an umweltfreundlicher Mobilität zu verbreiten!

Sollte Ihnen etwas fehlen: Wir sind wie immer offen für Anregungen.

Das gesamte ARGUS ⁄ Radlobby-Team bedankt sich herzlich bei allen UnterstützerInnen und Unterstützern! Wir wünschen frohe Weihnachten, ein glückliches neues Jahr und gute Fahrt bis zur nächsten Ausgabe im März 2016.