Bericht: Nadine Pirker

Mais entkernen, Körner mahlen, Wasser pumpen, Kaffee mahlen,  Gemüse mixen, Nüsse knacken, Wäsche waschen. All diese täglichen Arbeiten haben in einem Entwicklungsland wie Guatemala einiges gemeinsam:  sie sind zeitaufwändig, anstrengend, werden Großteils von Frauen bzw. Mädchen verrichtet und zwar von Hand oder mit rudimentärem Werkzeug. Und sie erfordern eine rotierende bzw. drehende Bewegung.

Sogenannte bicimáquinas (Fahrradmaschinen) nutzen genau diese Eigenschaft. Sie ersetzen mühsame Handarbeit mit der leichten Drehbewegung eines Fahrrades. Damit erleichtern und beschleunigen sie die Arbeit. Bicimáquinas werden schon seit ca. 20 Jahren in San Andrés Itzapa in Guatemala hergestellt und weiterentwickelt. Die Umsetzung und Weiterentwicklung erfordern jedoch sehr viel Erfahrung und Know-how.

Um dies zu erlernen, lädt Carlos Marroquín, Fahrradtüftler, Erfinder und Mastermind hinter den bicimáquinas, ein zu seiner neuen Schule in San Andrés Itzapa. Acht Wochen lang können hier Einheimische und Auswärtige Seite an Seite lernen, wie Fahrradmaschinen funktionieren und hergestellt werden. Es wird geschweißt, geschliffen, gehämmert, geschraubt. Das Ganze ist in den kulturellen Kontext eingebettet und eröffnet Einsichten in die bezaubernde Kultur und Landschaft von Guatemala.

Der nächste Kurs startet Mitte Februar 2015.