Unsere Autorin lässt den Akku ihres alten E-Bikes revitalisieren.

Erfahrungsbericht: Elis Veit.

Die Vorgeschichte: Ich verwende ein in die Jahre gekommenes E-Bike, ein „Winora 3rd Avenue“, ungeklärten Baujahres. Zugegeben, es ist schwer und eher ein Seniorenmodell – ich habe es vor einigen Jahren von einer alten Dame gekauft. Aber es ist ein solides Vehikel und leistet mir gute Dienste. (Ans Herz gewachsen ist es mir auch.) Es hat einen Akku im Ausmaß von ca. 30 x 13 x 6 Zentimeter, der 1.800 Gramm wiegt. Er ist zum Aufladen herausnehmbar – für den Betrieb schiebt man ihn unter dem Gepäcksträger ein.

Ich wohne am Stadtrand von Wien auf einer steilen Anhöhe und arbeite ca. zwölf Kilometer entfernt. Die Fahrt dauert über Radwege fast 90 Minuten. Der Weg nach Hause geht lange steil bergauf, weshalb ich nach einem anstrengenden Arbeitstag sehr die Unterstützung des E-Bikes schätze. Ich benütze das Fahrrad auch für meine Arbeit und kleine Transporte. Im Schnitt lege ich an einem Arbeitstag 30 Kilometer mit dem E-Bike zurück.

Ersatz für den altersschwachen Akku

Die Problematik: Nun war es leider so, dass der Akku nach und nach immer schwächer geworden ist. Irgendwann konnte ich damit nicht einmal mehr die vier Kilometer Steigung vom Einkaufen nach Hause bewältigen.

Die Suche nach einem neuen Akku verlief leider vergeblich: Mein E-Bike ist so alt, dass Akkus dafür nicht mehr erhältlich sind. Mir wurde ständig geraten, doch ein neues E-Bike zu kaufen. Aber es widerstrebt mir sehr, gleich immer alles wegzuwerfen, zumal mein Fahrrad vollkommen in Ordnung und solide ist, sicher noch viele Jahre hervorragend funktionieren wird. Dazu kam, dass ich als Theaterbetreiberin seit der Corona-Pandemie kaum mehr ein Einkommen habe und der Kauf eines neuen E-Bikes nicht in Frage kam.

Plan B: Es musste also eine Firma her, die den Akku revitalisiert. Mit sachkundiger Unterstützung des ARGUS-Shops stieß ich tatsächlich auf das Unternehmen „Smakku“ aus Kiel, das Akkus erneuert. Es dauerte vom 16. Juli bis 20. August, bis das Unternehmen meinen Akku nach der Frischzellenkur wieder retournierte. Insgesamt musste ich einen Monat ohne mein E-Bike auskommen.

Bewährt sich die Revitalisierung?

Der Akku ist optisch der Alte. Aber die Leistung hat sich seit der Revitalisierung enorm gesteigert. Eine Akkuladung reicht jetzt für zweimal In-die-Arbeit-Fahren und wieder zurück.

Fazit: Der Zellentausch hat sich wirklich ausgezahlt. Das E-Bike musste nicht entsorgt werden, der neue Akku ist stärker als der Original-Akku. Eine nachhaltige, noch dazu erschwingliche Investition.

Elis Veit betreibt den Original Wiener Praterkasperl.

 

 


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Drathesel DE4/20

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